AL.Map: Fragmente eines Forschungsfeldes unter arabischen Künstlern*.
Ophélie Mercier

AL.Map zeichnet den Weg einer Forscherin nach, die durch Feldforschung im Fach Anthropologie Berliner Kunst- und Kulturorte entdeckt. Ausgehend von einer Forschung, die darauf abzielt, die biografischen Wege von Künstlern, die aus Ägypten stammen und sich vor kurzem in Berlin niedergelassen haben, zu dokumentieren und zu analysieren, veranschaulichen diese Karten die Wahrnehmung der Stadt durch die Forscherin.

Die geografische Karte zeigt die Orte, an denen ägyptische Künstler ihre Werke ausgestellt haben, unterstützt wurden oder in Residenzen untergebracht sind. Die Mindmap schlägt einige thematische Elemente vor, um diese Orte zu betrachten. Obwohl der Schwerpunkt dieser Untersuchung auf ägyptischen Künstlern liegt, sind diese Orte häufig auch Orte, an denen arabische* Künstler auftreten und ihre Werke präsentieren. Arabisch* wird hier als Adjektiv verstanden, das eine große Vielfalt an sozialen, historischen und kulturellen Kontexten und Konflikten beinhaltet, die folglich alles andere als homogene künstlerische  Produktionen bieten.

Zwischen Visualisierung und Reduktion

Die Karte visualisiert diese Orte, die eine breite geografische Verteilung aufweisen (mit einem Schwerpunkt in den Kiezen Kreuzberg und Neukölln). Durch die Visualisierung sind diese Karten jedoch auch reduktionistisch und erlauben keine wirkliche Analyse der Programm- und Produktionsfragen, die dem künstlerischen Schaffen der befragten Künstler zugrunde liegen. Obwohl
beispielsweise rund 20 Künstler in die Recherche einbezogen wurden, zeigt die Mindmap (durch die gestrichelten Links) nur den Werdegang von sieben Künstlern, die ihre Arbeiten an den angegebenen Orten präsentiert haben. Die anderen tauchen nicht auf, entweder weil ihre Arbeiten nicht in solchen Einrichtungen gezeigt werden oder weil sie nur mit einer dieser Organisationen kooperiert haben.

AL.Map illustriert also Fragmente des Feldes, da sich diese Forschung vor allem für Diskurse und Reflexionen zum kreativen Prozess interessiert. Die hier erwähnten Orte sind die Räume der ersten Begegnung und Entdeckungen mit einem Teil der Künstler, die Gegenstand dieser Forschung sind.

Ton

Der Ton ist ein Ausschnitt aus Yara Mekaweis Performance 'City map archive in the age of vanishing', die am 19. Mai 2022 im ZK/U Openhaus aufgeführt wurde. In dieser Soundbastelei erforscht Yara Mekawei den Begriff 'home', indem sie Klänge von ihren Lieblingsplätzen in Berlin und Kairo verwendet.